Ausbildung in Deutschland
Der beste Weg, in Deutschland Fuß zu fassen, führt über eine Ausbildung. #janalos - die Jugendberufsagentur des Landkreises - wirbt um ukrainische Jugendliche als Auszubildende für die Harzer Wirtschaft.
Der beste Weg, in Deutschland auf Dauer Fuß zu fassen, führt über eine Ausbildung. Davon will die Jugendberufsagentur #janalos (eine Kooperation der Arbeitsagentur, des Jobcenters und des Jugendamts) ukrainische Jugendliche und ihre Eltern am 2. April im Halberstädter BiZ überzeugen.
Das ukrainische Ausbildungssystem unterscheidet sich stark vom deutschen. Berufliche Qualifikationen werden in der Ukraine vielfach in Fachschulen, Colleges und Hochschulen vermittelt. Das deutsche System der dualen Ausbildung mit seiner Verzahnung von praktischer Ausbildung im Betrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule ist in der Ukraine weitestgehend unbekannt. Für viele Berufe, die in Deutschland im dualen System ausgebildet werden, ist in der Ukraine ein College- oder Hochschulabschluss notwendig. Arbeitsagentur, KoBa Jobcenter Harz und die KAUSA Landesstelle stellten den 70 Besuchern das deutsche Ausbildungssystem vor. Sie wurden dabei von Sprachmittlerinnen unterstützt.
„Wir haben mit vielleicht 30 bis 40 Besuchern gerechnet. Dass es jetzt 70 sind, ist toll“, freut sich Romy Stühff, Teamleiterin der Berufsberatung der Arbeitsagentur. „Das zeigt, dass die Jugendlichen und ihre Eltern wirklich ein Interesse daran haben, dauerhaft im Harz zu bleiben. Eine gute Ausbildung ist dabei enorm wichtig“.
Dmytro aus Halberstadt besucht die „Sekundarschule am Gröperntor“ in Halberstadt. Er hat in der 8. Klasse schon ein Praktikum in einer Autowerkstatt gemacht. „Das war für mich nicht so interessant. Das nächste Praktikum möchte ich in einer Bank machen“, erklärt er Ines Köhler von den Praktikalotsen. „Ein Praktikum ist eine gute Idee – wir helfen Dir dabei, ein Praktikum in den Ferien zu finden“, schlägt sie ihm vor.
Zahlen - Daten - Fakten
Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind drei Jahre vergangen. Im März 2022, kurz nach Beginn des Krieges, waren im Landkreis Harz fast 50 ukrainische Staatsbürger sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Ukrainerinnen und Ukrainer nimmt seitdem kontinuierlich zu, ihre Zahl hat sich verachtfacht (400 svB im September 2024).
Unter den Ukrainerinnen und Ukrainern, die eine Heimat im Landkreis Harz gefunden haben, sind laut Aussage der KoBa Jobcenter Landkreis Harz 255 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren. Viele davon besuchen die allgemeinbildenden Schulen oder Berufsschulklassen. Wenn es gelingt, diese Jugendlichen und ihre Eltern von den Vorzügen einer dualen Berufsausbildung in Deutschland zu überzeugen, wäre das ein großer Gewinn für die Harzer Wirtschaft, denn im März 2025 kamen auf 1.000 offene Ausbildungsstellen nur 800 Bewerberinnen und Bewerber. 26 Bewerberinnen und Bewerber hatten einen ausländischen Pass.
Die #janalos Harz Jugendberufsagentur ist eine Kooperation zwischen Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West, KoBa Jobcenter Landkreis Harz und dem Jugendamt des Landkreises Harz. https://www.janalos.de/
„Praktikalotsen im Landkreis Harz“ ist ein Projekt der Jugendberufsagentur und wird gefördert über die Richtlinie REGIO AKTIV aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes Sachsen-Anhalt und der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West. https://www.awz.net/praktikalotsen/